Mittwoch, 16. November 2016

Die Welle

Als ich mir letztens "Die Welle" von Morton Rhue ausgeliehen habe, wollte ich einfach nur mal das Buch lesen, wirklich genau wissen, worum es wirklich geht. Vielleicht habt ihr euch das ja auch schon mal gefragt!?
Ich habe das Buch jedenfalls nicht in der Schule gelesen, als es alle anderen gelesen haben. Unsere Lehrerin hat eine andere Lektüre von Morton Rhue ausgewählt und so hatte ich bisher weder den Film noch das Buch gelesen / gesehen. Um meiner Obsession gerecht zu werden habe ich mir dann auch erst einmal das Buch geschnappt mich hingesetzt und angefangen zu lesen.

In letzter Zeit bin ich aber wegen der vielen Klausuren ziemlich ins Trudeln und leider nicht wirklich zum Lesen gekommen.
Vor ein paar Tagen habe ich dann endlich "Die Welle" beendet.

Zuerst einmal ein bisschen was zum Inhalt - nur für die, die nicht wissen, worum es geht.
Das Buch setzt ein und beginnt mit einer Schülerin, der Chefredakteurin ihrer Schülerzeitung. Sie befindet sich auf dem Weg zum Geschichtsunterricht. Dabei trifft sie ihre Freundin Amy und gemeinsam schlendern die beiden zum Unterricht. Dann wird aus einer anderen Perspektive geschrieben, der Sicht ihres Lehrers. Er hat für den Tag ein Video vorbereitet, über die Zeit, in der in Deutschland die Juden gefangen genommen und in Konzentrationslager gebracht wurden.
Als er merkt, dass das Video seine Schüler erschüttert und sie ihm Fragen stellen, auf die er zu seiner eigenen Empörung keine Antwort weiß, überlegt er sich, wie er das Thema vertiefen und seinen Schülern die Situation von damals begreiflich machen kann.
So erfindet er die Welle. Am Anfang ist es nichts weiter als ein kleines Experiment, in dem er seinen Schülern zeigen will, was für einen Einfluss Hitler damals hatte und wie es sich anfühlte diszipliniert zu sein. Als seine Schüler überraschend begeistert von dem Experiment sind, bleibt er dabei und führt den Namen, den Gruß, das Zeichen und die Grundsätze der Welle ein.
Doch die Schüler - und irgendwo auch ihr Lehrer selbst - scheinen all dies viel zu ernst zu nehmen. Mit einem Mal ist die ganze Schule angesteckt von der Aufregung oder eben dem Grauen vor dieser unheimlichen Bewegung, die ein harmloser Geschichtslehrer ausgelöst hat und anführt. Er ist ihr Führer.
Na ja. Lange Rede, kurzer Sinn. Das Experiment des Lehrers artet aus und keiner will es stoppen. Keiner, der es stoppen will, kann es stoppen. Man kann sich schnell in die Nazi-Zeiten einfühlen und die Schüler bekommen eine lebhafte Vorstellung von der Grausamkeit und dem Druck der auf den damaligen Deutschen lastete.

Das Buch ist nach einer wahren Begebenheit geschrieben worden, was, so, wie ich es sehe, fast noch das Spannendste daran ist.
Denn... natürlich ist dieses Buch interessant und hat auch so seine Reize. Es geht um Zusammenhalt, Freundschaft, Feinde und natürlich auch Außenseiter und Mobbing. Im Grunde ein Thema, das jeden anspricht.
Aber es ist eigentlich nur eine Geschichte von einem Lehrer, der ein Experiment einführt, das dann alle Welt wieder loswerden will. Dadurch entstehen zwei Seiten und die Schüler finden sich auf einmal als Feinde und nicht länger als Freunde wieder. - Keine großartige Handlung.

Dieses Buch hat mich nicht wirklich angesprochen, was auch ein Grund dafür sein kann, warum ich für knapp 150 Seiten fast zwei Wochen gebraucht habe. Natürlich hatte ich nicht viel Zeit, wie ich schon sagte, aber selbst, wenn ich mich dann einmal hätte hinsetzen und eine halbe Stunde lang die Nase in das Buch stecken können, habe ich mir dann doch lieber eine andere Beschäftigung gesucht. Was echt schade ist. Eigentlich verbirgt sich eine interessante Geschichte hinter der unscheinbaren und fast langweiligen Geschichte. Es ist die Geschichte von Leuten, die zuerst meinen, dass sich die Geschichte gar nicht wiederholen kann - und die dann eines Besseren belehrt werden. Aber all dies ist einfach ziemlich... nein. Es ist nicht plump geschrieben, aber es ist... nicht spannend geschrieben. Selbst, als es zum Ende hin knapp wurde und wichtig, hat mich das Buch nicht so gepackt, wie es mich hätte interessieren sollen.

Ich gebe dem Buch zwei Sterne. Wie schon gesagt, mir fehlt hier die Spannung, die einfach jedes Buch ausmachen sollte und auch einiges an Handlung, denn obwohl das Buch für diese paar Seiten eigentlich schon recht viel Inhalt hat, ist es eben eine Handlung, die mir im Nachhinein viel zu lückenhaft erscheint.
Natürlich ist dieses Buch eigentlich als Schullektüre gedacht und nicht als Hobbylektüre, das man zwischen ein Harry-Potter- und ein Twilight-Buch quetschen kann. Aber dennoch fehlt mir hierbei einfach zu viel.

Falls ihr dieses Buch noch in der Schule lesen müsst, wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen und Glück bei der darauffolgenden Arbeit. Wenn nicht - auch gut. Hoffentlich hat euch dieser Post trotz seiner Negativität gefallen. Ich würde mich über eure Meinungen freuen - auch, wenn sie vielleicht aus einem komplett anderen Blickwinkel gerichtet sind... oder vielleicht gerade dann!
Bis bald und viel Spaß beim Lesen!!!
18.05

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