Mittwoch, 22. März 2017

Die Buchspringer

Passend wieder zum Mittwoch kann ich euch nun von einem wirklich großartigen Buch berichten. "Die Buchspringer" von Mechthild Gläser handelt von Amy, einem eigentlich recht normalem Mädchen von 16 oder 17 Jahren.
Wenn ihr weiterlest, könnte es sein, dass ihr zu Anfang auf den ein oder anderen kleineren Spoiler stößt... bitte lest weiter, ich wollte es nur gesagt haben. Es sind höchstens ein paar Ideen, oder Tatsachen, die ganz zu Beginn in dem Buch geäußert werden.
Amy hat, wie jeder in diesem Alter, ein paar Probleme in der Schule... auch, wenn solche Probleme eigentlich keiner haben sollte!!! Ihre Mutter hat sich gerade von ihrem Freund getrennt und so beschließen die beiden zum ersten Mal auf die Heimatinsel von Amys Mutter zu reisen. All die Jahre hat ihre Mutter wohl herzlich wenig über ihre Jugend verraten, alles, was Amy weiß ist, dass sie dort wegging, als sie schwanger wurde und nie wieder zu der kleinen schottischen Insel zurückkehrte.
Es stürmt, als sie dort ankommen. Keine Menschenseele begegnet ihnen, als sie den Weg zu dem Häuschen von Amys Großmutter zurücklegen. Diese empfängt ihre beiden tropfnassen Besucher und nach einem vernehmlichen Schweigen können sie sich schließlich auch aufwärmen. Während des Frühstücks lässt ihre Großmutter dann immer wieder seltsame Sätze fallen, die weder für Amy noch für den Leser einen richtigen Sinn ergeben wollen.
Kurzum, Amy wird in die geheime Bibliothek geführt, in der sie erfährt, dass sie eine Buchspringerin ist, also in Bücher springen kann. Sie gehört der Familie Lennox an, die seit jeher in Bücher sprang um Einfluss auf deren Geschichten zu nehmen.
Auch Amy kann jetzt Einfluss auf den Verlauf und die Handlung der Geschichten nehmen, die sowohl sie als auch wir so innig lieben. So trifft sie auf Schir Khan, den Tiger aus dem Dschungelbuch, der abseits von der Geschichte ein toller Zeitgenosse ist, den jungen Werther, der zu einem richtigen Freund für sie wird, und all die anderen Figuren aus der wundervollen Welt der Bücher. Sie trifft Oliver Twist, den kleinen Prinzen und die Bennet Familie.
Doch während Amy noch die Welt der Bücher und der Wörter erforscht und zunehmend hingerissener wird, stellt sie fest, dass diese neue Welt gar nicht so friedlich und idyllisch ist, wie sie zunächst scheint. Als Gold aus den Schatzkammern von Ali Baba und Dracula verschwindet und das weiße Kaninchen aus Alice im Wunderland plötzlich nicht mehr auftaucht steht für Amy fest, dass sich ein Dieb in die Bücherwelt verirrt hat, der keinerlei gute Absichten hegt. Sie versucht den Dieb zu stellen, macht sich mithilfe ihrer neuen Freunde auf die Suche und die Jagd nach ihm. Doch auch die Realität bleibt nicht von dessen Machenschaften verschont. Als eine Leiche gefunden wird und immer mehr seltsame Geschehnisse vorfallen, haarsträubende Vermutungen geäußert werden und keiner mehr weiß, wo ihm der Kopf steht, steht fest; dies ist ein waschechter Krimi... und wer kennt sich schon besser mit Kriminalfällen aus als Sherlock Holmes? - Der darf natürlich auch nicht fehlen.

Wie ich bereits gesagt habe, ist dieses Buch einfach unglaublich. Der Wunsch nach Schottland zu fahren, überkam mich auf Seite 16, der Wunsch auf diese kleine, von Moos überwachsene und verlassene Insel zu reisen auf Seite 45. Der Wunsch auch Schir Khan begegnen zu dürfen auf Seite 50. Es ist einfach unfassbar, aber Mechthild Gläser hat genau das geschrieben, was ich mir immer schon gewünscht habe. In ein Buch hineinzuspringen und die Charaktere, die Protagonisten kennen zu lernen. Vielleicht würde ich nach Hogwarts gehen oder gemeinsam mit Katy Swartz beim Anblick von Daemon Black dahinschmelzen...
Abgesehen von dieser schwärmerisch beschriebenen Fähigkeit, kommt auch ein gewisses Maß an Spannung drin vor. Die gleich zu Beginn in die Höhe schießt. Ein Sturm, eine Angst, ein Prolog, der gleich fesselt. Das erste Kapitel knüpft direkt daran an und man wird gleich neugierig in die Geschichte gesogen. Die Diebstähle haben mich in gewisser Weise schockiert... allein die Vorstellung, dass Stolz und Vorurteil und Alice im Wunderland immer dünner werden, weil die Geschichte verschwindet! Ich schätze, dass es war ein Grund, warum ich einfach nicht aufhören konnte zu lesen. Ich wollte wissen, wie es Stolz und Vorurteil am Ende des Buchs geht, ich wollte wissen, ob Amy es schafft all die Welten zu retten, die der Dieb zu zerstören versucht!
Auch Freundschaft spielt hier eine mittel bis große Rolle... nein, eigentlich eine richtig große. Ich habe bereits die Freundschaft zwischen Amy und Werther erwähnt, die sich zusammen auf die Jagd nach dem Dieb machen. Aber das ist nicht alles. Immerhin sind es Amys Sommerferien, die sie dort auf Stormsay verbringt. Es gibt noch eine Familie, die das Buchspringer-Gen hat - die Macalisters. Mit Will freundet sich Amy rasch an, sie springen beide in Bücher und können sich auch in der Realität sehr gut miteinander unterhalten. Bald schon kommen sich die beiden näher...
Aber die Möglichkeiten dafür, wer der Dieb sein kann, sind eingegrenzt und bei den wenigen Bewohnern auf der Insel kann Amy bald kaum mehr jemandem trauen.
Passend zum Thema Freundschaft, dreht sich das Buch auch immer wieder um das Thema Feindschaft. Überhaupt steht dieses Thema mehr in der Mitte, als man eigentlich annehmen würde... Die beiden Familie waren seid jeher verfeindet und auch Wills Cousine Betsy begegnet Amy gegenüber gleich viel feindlicher, als eigentlich nötig gewesen wäre.
Über dem ganzen Buch/Krimi, hängt schließlich diese Wolke aus Vertrauen und Verdächtigungen, denn es ist tatsächlich ein richtiger Krimi, der sich gewaschen hat.

Das Buch ist natürlich kein sonderlich realistisches Buch, auch, wenn es für mich zwischendurch mehrmals den Anschein machte. Klar, Amy ist ein normales Mädchen, immer noch. Sie ist genauso normal aufgewachsen wie wir, lebt unter Menschen und liest Bücher auch auf die herkömmliche Weise, aber sie muss es eben nicht. Wann immer ihr einmal der Sinn danach steht, kann sie der Realität entkommen. Entfliehen.
Unter all dem, was in dem Buch so los ist; die Aufregung, die Spannung, die Freundschaft und Familie, solltet ihr den Schluss nicht vergessen. Legt euch Taschentücher bereit. Ich habe sie gebraucht. Denn das, was am Ende geschieht, kann mit Sicherheit keiner vorausahnen!
Immerhin ist es ein abgeschlossenes Buch, das heißt; soweit ich weiß, gibt es keine Fortsetzung. - Allerdings... ich hätte nichts dagegen, wie steht's mit euch?
Dieses wunderbare Buch ist absolut lesenswert und ihr solltet euch am besten noch in diesem Moment daran machen und es euch ausleihen... oder kaufen. Ich habe oft gelacht, denn Mechthild Gläser hat den Figuren einen tollen Humor eingeflößt, aber ich habe auch geweint, die Augen vor Spannung weit aufgerissen und das Buch fester umklammert.
Ich kann euch natürlich nicht versichern, dass ihr es genauso toll findet, wie ich, aber es wird euch bestimmt gefallen, wenn ihr auch schon einmal den Wunsch gehegt habt in ein Buch zu reisen. Und es wird euch fesseln!
Ich denke, es ist klar: Ich gebe dem Buch 5 Sterne - Mechthild Gläser, eine Glanzleistung!
15.38

Mittwoch, 15. März 2017

Gefährliche Liebe & Befreite Lust

Nach einer viel zu langen Zeit bin ich jetzt endlich wieder da.
Ich hatte einiges zu tun und war froh, wenn ich es abends mal geschafft habe ein paar Seiten zu lesen. Tut mir leid. Jetzt schaffe ich es hoffentlich wieder regelmäßiger, mich hier zu melden und euch zu erzählen, was für schöne, traurige oder fantasievolle Bücher ich zuletzt gelesen habe.

Weil ich mich so lange nicht gemeldet habe, kommen jetzt auch gleich zwei Bücher auf einmal... wenn auch von einer Reihe. "Gefährliche Liebe" und "Befreite Lust" von E. L. James sind der zweite und dritte Band der berühmten "Fifty Shades of Grey"-Reihe. Vor einigen Monaten - noch im letzten Jahr - habe ich den ersten Band gelesen und habe nun, passend zu dem neu erweckten Hype, den zweiten Band aufgegriffen.
Sicherlich gehen eure Meinungen jetzt schon in ziemlich entgegengesetzte Richtungen, ob ihr die Bücher gelesen habt oder nicht, ob ihr sie mochtet oder nicht. Vielleicht hilft euch meine Meinung ein wenig weiter. Aber dennoch... es bleibt meine Meinung. Am besten ist es immer, sich eine eigene zu bilden. Aber natürlich würde ich es toll finden, wenn ihr jetzt trotzdem hier weiterlest!
😉

 Fangen wir mit "Gefährliche Liebe" an. - Aber falls ihr keine Spoiler mögt, solltet ihr jetzt vielleicht doch nicht mehr weiterlesen... 😅 - weiter unten könnt ihr weiterlesen.

Sicher erinnern diejenigen von euch, die das erste Buch schon gelesen haben, sich daran, dass Ana sich ganz am Ende besagten Bandes von Christian getrennt hat.
Beiden geht es nach dieser Trennung mehr oder weniger äußerlich sichtbar schlecht. Auf jeden Fall haben beide darunter zu leiden, als sie sich dann wiedersehen, brechen die harten Fronten mehr oder weniger zusammen. Nach einem ernsten Gespräch und der Abmachung es von nun an anders und mehr anzugehen, kommen sie schließlich wieder zusammen. Das sind aber nur die ersten paar Seiten.
Denn Ana geht Risikos ein, verstrickt sich mehr und mehr in den Fängen des mysteriösen Christian Grey und erfährt immer mehr über seine Vergangenheit.
Die Frage, die dabei immer offen bleibt, ist, ob sie all dies wirklich wissen will.
Eine verrückte Ex von ihm taucht auf und bringt die Welt durcheinander, bringt Ana und Christian in Gefahr und bringt ihre frische, neue Beziehung wieder ins Wanken.
Während all dem ist Ana auch noch neu in ihrem Job, in dem Verlag und muss sich mit ihrer Arbeit herumschlagen. - Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, wie erschöpft sie schon allein von der Arbeit ist, all jenes, was sonst noch so in ihrem Leben vor sich geht, einmal außen vor gelassen.
Und dann muss sie auch noch eine Entscheidung treffen... eine wichtige, die ihr ganzes Leben beeinflussen und verändern kann und wird. Nur... wie soll sie sich entscheiden?

So, die gröbsten Spoiler sind jetzt erst einmal vorbei.

Im Rückblick gesehen ist das Buch ein wenig unordentlich. Was nicht unbedingt etwas Schlechtes ist. Immerhin mag Ordnung zwar die eine, Unordnung jedoch die andere Hälfte des Lebens sein. - Die Ursache für diesen Eindruck, mag sein, dass ich den zweiten und dritten Teil so knapp hintereinander gelesen habe.
Es passiert ziemlich viel, was es ein wenig schwer macht all das zusammenzufassen und hier aufzulisten. Gleich der Anfang ist, wie bereits erwähnt, gespickt mit Überraschungen, Abenteuern und (neuen) Hoffnungen. Während das Buch weiter ein wenig dahin geplänkelt ist, während man weiterliest, baut sich die Spannung immer wieder auf und wieder ab. Zwischendurch muss man mal unbedingt weiterlesen, weil es spannend oder faszinierend oder einfach nur wunderschön ist und dann wieder kann man durchatmen, weil man hofft, dass nun nichts Schlimmes passiert.
Christian selbst wandelt sich in diesem Band enorm, vom verwöhnten, viel zu reichen und hochnäsigen A*** in einen liebenswürdigen Liebhaber, zwar mit all seinen Schwächen und dunklen Seiten, aber eben auch mit süßen Sprüchen und Mienen. Denn das bekommt E. L. James meiner Meinung nach wirklich gut hin; die Stimmungen und Gesichtsausdrücke ihrer Charaktere zu beschreiben.
Ihre Ängste und ihre Liebe füreinander. Die Gedanken, die Anas Meinung nach hinter der Stirn ihres Gegenüber vor sich gehen und die Gedanken natürlich, die in ihrem eigenen Kopf vorbeirattern.
Auch Anas Freunde und Familie trifft der Leser in diesem Band wieder. Ihre allerbeste Freundin kommt jedoch erst später hinzu. Doch sie hat auch eine neue Familie gefunden, zumindest ist sie dabei, sich in einer zweiten einzufinden. Christians Eltern und Geschwister empfangen sie mit offenen Armen, froh, dass er endlich jemanden gefunden hat, der es mit ihm aufnehmen kann. Doch das, worauf Ana eigentlich hofft, lässt auf sich warten. Die drei kleinen Wörtchen. Kann sie hoffen, sie je aus seinem Mund zu hören?
Und, kann sie darauf hoffen, dass ihre Probleme sich einmal nicht in ihrem Schlafzimmer ausdiskutieren lassen, sondern vernünftig mit Worten?
Doch, wie gesagt, ist das nicht alles, Ana macht nicht nur Begegnungen mit Freunden, sondern auch mit Feinden Christians und muss sich mit dem elenden Bangen um ihre Lieben herumschlagen.

Vielleicht erinnert ihr euch - oder ihr schaut noch einmal nach -, dass ich in der Rezi zum ersten Teil etwas geschrieben habe, wie: Keine Spannung im Sinne von: Hilfe! Nimm bitte die Waffe runter! Nun... so würde ich das in diesem Band jetzt nicht mehr formulieren, denn solche Situationen lassen sich hier jetzt nicht mehr so gut umgehen. Es gibt diese Nach-Hilfe-Schreiende Form der Spannung und auch die ist genauso gut umgesetzt, wie die Wissbegier, was als nächstes kommt.

Das Ende des Buchs ist schön und schrecklich zugleich. Immerhin hat es etwas Schönes. Im Gegensatz zu dem Ende des ersten Teils. Aber trotzdem sollte man vielleicht schon den nächsten Band griffbereit haben.

Alles in allem gebe ich diesem zweiten Teil 3 Sterne. Es ist eine schöne Liebesgeschichte, mit zunehmend normaler werdenden Begegnungen und Machenschaften. Allerdings hat mich dieser Band nicht so sehr gefesselt, wie ich es für schön gefunden hätte. Es gab ein paar Tiefs und ... kennt ihr das Gefühl, wenn ihr ein Buch lest und das Problem, der Fall, oder Schwierigkeit, eigentlich schon zu früh beendet ist? Ich glaube, das Gefühl nennt sich Angst. Die Angst, was noch kommen mag, wenn man eigentlich schon etwas Atemberaubendes hinter sich hat.
Ich kann dieses Buch weiterempfehlen, ich kann euch natürlich nicht sagen, ob es euch gefällt, oder nicht. Aber es ist eine schöne, spannende und fesselnde Geschichte und ihre 3 Sterne absolut wert!
                                                                             

Kommen wir nun zu der Fortsetzung... die übrigens mit ein Grund ist, weshalb ihr den zweiten Band lesen solltet.

"Befreite Lust" beginnt damit - und Vorsicht, jetzt kommen wieder ein paar Spoiler (was das Ende des zweiten Bandes betrifft...) -, dass Ana sich, am Strand von Frankreich (oder vielleicht war es auch Spanien?), an ihre Hochzeit, die Zeremonie und den Beginn ihrer Flitterwochen erinnert. Ich persönlich fand es ein wenig schade, dass wir nun all das, die Zeremonie, die Hochzeitsvorbereitungen, die Kleidersuche..., nicht miterleben konnten.
Aber diese Enttäuschung ließ bald nach. Mit einer wunderschönen Jacht, einem Jet und einem tollen Beginn ins Eheleben kehren beide schließlich zurück auf den Boden der Tatsachen. Die Realität lässt ihre kleine Kugel der Zufriedenheit rasch zerplatzen, schon drohen die ersten Eheprobleme und schon bald gibt es den ersten richtigen Krach. Aber mal ganz ehrlich? Was war bei den beiden anderes zu erwarten? Schon bevor sie richtig zusammen waren, haben sie sich in die Haare bekommen und seit Ana sich Christian nun entgegenstellen kann, gibt sie ihm ordentlich Contra.
Aber Krach und Streit vergeht auch wieder, oder? Zumindest gibt es auch schöne Seiten, Ana und Christian planen ihr neues Haus, sie muss sich an all das viele Geld gewöhnen und sich Christians Lebensstil anpassen. Doch nicht nur sie, auch Christian strauchelt. All dies sind Premieren für ihn, klar, auch für sie, aber er hätte bekanntlich nie erwartet, dass es einmal so weit kommen könnte. Und dabei holt die Vergangenheit immer weiter auf, holt ihn ein und droht das neue Eheglück zu zerstören.
Sicher, ihr fragt euch jetzt, was nach den Geschehnissen aus dem ersten und zweiten Band noch passieren kann, aber... glaubt mir, da gibt es definitiv noch etwas. Vielleicht lässt sich das am Ende des zweiten Bandes schon vermuten, aber schließlich muss sich nicht nur Christian, sondern auch noch Ana damit herumschlagen. Immerhin sind sie jetzt ein Team. Sie teilen die Sorgen miteinander. Doch ob man das alles so kann, wenn dann auf einmal eine Nachricht kommt, die nichts als der reine Schock ist? Wenn man dann zueinander halten muss und sich aufeinander verlassen können muss.

Das Buch ist gespickt mit Höhen und Tiefen, mit Hoffnungen, Träumen und Sorgen. Mit Versuchungen, Schuldeingeständnissen - wahren und falschen - und in gewisser Hinsicht auch Trauer. Eben, wie eine Ehe so ist.
Mehr oder minder sind werden sie Gefühle des Lesers ganz schön gefordert. Hin und her geht es, während Ana eigentlich immer nur versucht mit Christian klar zu kommen und gleichzeitig ihre Unabhängigkeit zu bewahren.
Ihr versteht sicherlich - wenn ihr diesen Post lest, habt ihr bestimmt schon die anderen beiden gelesen -, dass Christian impulsiv und schwankend, besitzergreifend und herrisch sein kann. Er hat mehrere Persönlichkeiten und auch, wenn das nicht mehr so oft erwähnt wird, habe ich diese Worte selbst das ein oder andere Mal gedacht und geglaubt. So schnell wie er kann keiner seine Meinung ändern.
Auch in diesem letzten Band gibt es einige süße Geschenke, Gesten und vor allem Worte. Denn - trotz allem - sind sie natürlich füreinander da, lieben sich und unterstützen sich gegenseitig (immerhin haben sie einander ja aus gutem Grund geheiratet), aber schließlich werden Anas Ängste und Sorgen doch noch wahr, als sich die Intrigen immer weiter zuspitzen, die Missgünste und Albträume Überhand nehmen, findet sich Ana in ihrem eigenen, ganz persönlichen Albtraum wieder; plötzlich ist sie wieder ganz auf sich allein gestellt und muss es mit Christians Vergangenheit und Fehlern aufnehmen.

Eigentlich gibt es nicht mehr viel hinzuzufügen. Das Ende war zufriedenstellend. Ein wunderschöner, und lohnender Abschluss einer - meiner Meinung nach - schönen Reihe. Ich gebe dem Buch ebenfalls 3 Sterne. Es hatte ein paar mehr Spannungen, sodass mich hier teilweise wirklich die Wut gepackt hatte, wenn ich unterbrechen musste. Ein paar mehr traurige Momente, in denen die Augen fast überquollen. Und ein paar Momente, in denen man einfach nur noch entsetzt dem Lauf der Zeile folgen konnte. Dem Lauf, den die Wörter nahmen. Alles in allem also ein überaus gelungenes Finale der Reihe.
21.46