Nach einer viel zu langen Zeit bin ich jetzt endlich wieder da.
Ich hatte einiges zu tun und war froh, wenn ich es abends mal geschafft habe ein paar Seiten zu lesen. Tut mir leid. Jetzt schaffe ich es hoffentlich wieder regelmäßiger, mich hier zu melden und euch zu erzählen, was für schöne, traurige oder fantasievolle Bücher ich zuletzt gelesen habe.
Weil ich mich so lange nicht gemeldet habe, kommen jetzt auch gleich zwei Bücher auf einmal... wenn auch von einer Reihe. "Gefährliche Liebe" und "Befreite Lust" von E. L. James sind der zweite und dritte Band der berühmten "Fifty Shades of Grey"-Reihe. Vor einigen Monaten - noch im letzten Jahr - habe ich den ersten Band gelesen und habe nun, passend zu dem neu erweckten Hype, den zweiten Band aufgegriffen.
Sicherlich gehen eure Meinungen jetzt schon in ziemlich entgegengesetzte Richtungen, ob ihr die Bücher gelesen habt oder nicht, ob ihr sie mochtet oder nicht. Vielleicht hilft euch meine Meinung ein wenig weiter. Aber dennoch... es bleibt meine Meinung. Am besten ist es immer, sich eine eigene zu bilden. Aber natürlich würde ich es toll finden, wenn ihr jetzt trotzdem hier weiterlest!
😉
Fangen wir mit "Gefährliche Liebe" an. - Aber falls ihr keine Spoiler mögt, solltet ihr jetzt vielleicht doch nicht mehr weiterlesen... 😅 - weiter unten könnt ihr weiterlesen.
Sicher erinnern diejenigen von euch, die das erste Buch schon gelesen haben, sich daran, dass Ana sich ganz am Ende besagten Bandes von Christian getrennt hat.
Beiden geht es nach dieser Trennung mehr oder weniger äußerlich sichtbar schlecht. Auf jeden Fall haben beide darunter zu leiden, als sie sich dann wiedersehen, brechen die harten Fronten mehr oder weniger zusammen. Nach einem ernsten Gespräch und der Abmachung es von nun an anders und mehr anzugehen, kommen sie schließlich wieder zusammen. Das sind aber nur die ersten paar Seiten.
Denn Ana geht Risikos ein, verstrickt sich mehr und mehr in den Fängen des mysteriösen Christian Grey und erfährt immer mehr über seine Vergangenheit.
Die Frage, die dabei immer offen bleibt, ist, ob sie all dies wirklich wissen will.
Eine verrückte Ex von ihm taucht auf und bringt die Welt durcheinander, bringt Ana und Christian in Gefahr und bringt ihre frische, neue Beziehung wieder ins Wanken.
Während all dem ist Ana auch noch neu in ihrem Job, in dem Verlag und muss sich mit ihrer Arbeit herumschlagen. - Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, wie erschöpft sie schon allein von der Arbeit ist, all jenes, was sonst noch so in ihrem Leben vor sich geht, einmal außen vor gelassen.
Und dann muss sie auch noch eine Entscheidung treffen... eine wichtige, die ihr ganzes Leben beeinflussen und verändern kann und wird. Nur... wie soll sie sich entscheiden?
So, die gröbsten Spoiler sind jetzt erst einmal vorbei.
Im Rückblick gesehen ist das Buch ein wenig unordentlich. Was nicht unbedingt etwas Schlechtes ist. Immerhin mag Ordnung zwar die eine, Unordnung jedoch die andere Hälfte des Lebens sein. - Die Ursache für diesen Eindruck, mag sein, dass ich den zweiten und dritten Teil so knapp hintereinander gelesen habe.
Es passiert ziemlich viel, was es ein wenig schwer macht all das zusammenzufassen und hier aufzulisten. Gleich der Anfang ist, wie bereits erwähnt, gespickt mit Überraschungen, Abenteuern und (neuen) Hoffnungen. Während das Buch weiter ein wenig dahin geplänkelt ist, während man weiterliest, baut sich die Spannung immer wieder auf und wieder ab. Zwischendurch muss man mal unbedingt weiterlesen, weil es spannend oder faszinierend oder einfach nur wunderschön ist und dann wieder kann man durchatmen, weil man hofft, dass nun nichts Schlimmes passiert.
Christian selbst wandelt sich in diesem Band enorm, vom verwöhnten, viel zu reichen und hochnäsigen A*** in einen liebenswürdigen Liebhaber, zwar mit all seinen Schwächen und dunklen Seiten, aber eben auch mit süßen Sprüchen und Mienen. Denn das bekommt E. L. James meiner Meinung nach wirklich gut hin; die Stimmungen und Gesichtsausdrücke ihrer Charaktere zu beschreiben.
Ihre Ängste und ihre Liebe füreinander. Die Gedanken, die Anas Meinung nach hinter der Stirn ihres Gegenüber vor sich gehen und die Gedanken natürlich, die in ihrem eigenen Kopf vorbeirattern.
Auch Anas Freunde und Familie trifft der Leser in diesem Band wieder. Ihre allerbeste Freundin kommt jedoch erst später hinzu. Doch sie hat auch eine neue Familie gefunden, zumindest ist sie dabei, sich in einer zweiten einzufinden. Christians Eltern und Geschwister empfangen sie mit offenen Armen, froh, dass er endlich jemanden gefunden hat, der es mit ihm aufnehmen kann. Doch das, worauf Ana eigentlich hofft, lässt auf sich warten. Die drei kleinen Wörtchen. Kann sie hoffen, sie je aus seinem Mund zu hören?
Und, kann sie darauf hoffen, dass ihre Probleme sich einmal nicht in ihrem Schlafzimmer ausdiskutieren lassen, sondern vernünftig mit Worten?
Doch, wie gesagt, ist das nicht alles, Ana macht nicht nur Begegnungen mit Freunden, sondern auch mit Feinden Christians und muss sich mit dem elenden Bangen um ihre Lieben herumschlagen.
Vielleicht erinnert ihr euch - oder ihr schaut noch einmal nach -, dass ich in der Rezi zum ersten Teil etwas geschrieben habe, wie: Keine Spannung im Sinne von: Hilfe! Nimm bitte die Waffe runter! Nun... so würde ich das in diesem Band jetzt nicht mehr formulieren, denn solche Situationen lassen sich hier jetzt nicht mehr so gut umgehen. Es gibt diese Nach-Hilfe-Schreiende Form der Spannung und auch die ist genauso gut umgesetzt, wie die Wissbegier, was als nächstes kommt.
Das Ende des Buchs ist schön und schrecklich zugleich. Immerhin hat es etwas Schönes. Im Gegensatz zu dem Ende des ersten Teils. Aber trotzdem sollte man vielleicht schon den nächsten Band griffbereit haben.
Alles in allem gebe ich diesem zweiten Teil 3 Sterne. Es ist eine schöne Liebesgeschichte, mit zunehmend normaler werdenden Begegnungen und Machenschaften. Allerdings hat mich dieser Band nicht so sehr gefesselt, wie ich es für schön gefunden hätte. Es gab ein paar Tiefs und ... kennt ihr das Gefühl, wenn ihr ein Buch lest und das Problem, der Fall, oder Schwierigkeit, eigentlich schon zu früh beendet ist? Ich glaube, das Gefühl nennt sich Angst. Die Angst, was noch kommen mag, wenn man eigentlich schon etwas Atemberaubendes hinter sich hat.
Ich kann dieses Buch weiterempfehlen, ich kann euch natürlich nicht sagen, ob es euch gefällt, oder nicht. Aber es ist eine schöne, spannende und fesselnde Geschichte und ihre 3 Sterne absolut wert!
Kommen wir nun zu der Fortsetzung... die übrigens mit ein Grund ist, weshalb ihr den zweiten Band lesen solltet.
"Befreite Lust" beginnt damit - und Vorsicht, jetzt kommen wieder ein paar Spoiler (was das Ende des zweiten Bandes betrifft...) -, dass Ana sich, am Strand von Frankreich (oder vielleicht war es auch Spanien?), an ihre Hochzeit, die Zeremonie und den Beginn ihrer Flitterwochen erinnert. Ich persönlich fand es ein wenig schade, dass wir nun all das, die Zeremonie, die Hochzeitsvorbereitungen, die Kleidersuche..., nicht miterleben konnten.
Aber diese Enttäuschung ließ bald nach. Mit einer wunderschönen Jacht, einem Jet und einem tollen Beginn ins Eheleben kehren beide schließlich zurück auf den Boden der Tatsachen. Die Realität lässt ihre kleine Kugel der Zufriedenheit rasch zerplatzen, schon drohen die ersten Eheprobleme und schon bald gibt es den ersten richtigen Krach. Aber mal ganz ehrlich? Was war bei den beiden anderes zu erwarten? Schon bevor sie richtig zusammen waren, haben sie sich in die Haare bekommen und seit Ana sich Christian nun entgegenstellen kann, gibt sie ihm ordentlich Contra.
Aber Krach und Streit vergeht auch wieder, oder? Zumindest gibt es auch schöne Seiten, Ana und Christian planen ihr neues Haus, sie muss sich an all das viele Geld gewöhnen und sich Christians Lebensstil anpassen. Doch nicht nur sie, auch Christian strauchelt. All dies sind Premieren für ihn, klar, auch für sie, aber er hätte bekanntlich nie erwartet, dass es einmal so weit kommen könnte. Und dabei holt die Vergangenheit immer weiter auf, holt ihn ein und droht das neue Eheglück zu zerstören.
Sicher, ihr fragt euch jetzt, was nach den Geschehnissen aus dem ersten und zweiten Band noch passieren kann, aber... glaubt mir, da gibt es definitiv noch etwas. Vielleicht lässt sich das am Ende des zweiten Bandes schon vermuten, aber schließlich muss sich nicht nur Christian, sondern auch noch Ana damit herumschlagen. Immerhin sind sie jetzt ein Team. Sie teilen die Sorgen miteinander. Doch ob man das alles so kann, wenn dann auf einmal eine Nachricht kommt, die nichts als der reine Schock ist? Wenn man dann zueinander halten muss und sich aufeinander verlassen können muss.
Das Buch ist gespickt mit Höhen und Tiefen, mit Hoffnungen, Träumen und Sorgen. Mit Versuchungen, Schuldeingeständnissen - wahren und falschen - und in gewisser Hinsicht auch Trauer. Eben, wie eine Ehe so ist.
Mehr oder minder sind werden sie Gefühle des Lesers ganz schön gefordert. Hin und her geht es, während Ana eigentlich immer nur versucht mit Christian klar zu kommen und gleichzeitig ihre Unabhängigkeit zu bewahren.
Ihr versteht sicherlich - wenn ihr diesen Post lest, habt ihr bestimmt schon die anderen beiden gelesen -, dass Christian impulsiv und schwankend, besitzergreifend und herrisch sein kann. Er hat mehrere Persönlichkeiten und auch, wenn das nicht mehr so oft erwähnt wird, habe ich diese Worte selbst das ein oder andere Mal gedacht und geglaubt. So schnell wie er kann keiner seine Meinung ändern.
Auch in diesem letzten Band gibt es einige süße Geschenke, Gesten und vor allem Worte. Denn - trotz allem - sind sie natürlich füreinander da, lieben sich und unterstützen sich gegenseitig (immerhin haben sie einander ja aus gutem Grund geheiratet), aber schließlich werden Anas Ängste und Sorgen doch noch wahr, als sich die Intrigen immer weiter zuspitzen, die Missgünste und Albträume Überhand nehmen, findet sich Ana in ihrem eigenen, ganz persönlichen Albtraum wieder; plötzlich ist sie wieder ganz auf sich allein gestellt und muss es mit Christians Vergangenheit und Fehlern aufnehmen.
Eigentlich gibt es nicht mehr viel hinzuzufügen. Das Ende war zufriedenstellend. Ein wunderschöner, und lohnender Abschluss einer - meiner Meinung nach - schönen Reihe. Ich gebe dem Buch ebenfalls 3 Sterne. Es hatte ein paar mehr Spannungen, sodass mich hier teilweise wirklich die Wut gepackt hatte, wenn ich unterbrechen musste. Ein paar mehr traurige Momente, in denen die Augen fast überquollen. Und ein paar Momente, in denen man einfach nur noch entsetzt dem Lauf der Zeile folgen konnte. Dem Lauf, den die Wörter nahmen. Alles in allem also ein überaus gelungenes Finale der Reihe.
21.46
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