Mittwoch, 12. Oktober 2016

Geräusch des Lichts

Ein Buch, dass ich, wie ihr ja vielleicht bereits wisst, bei Lovelybooks gewonnen habe und dass mir sehr gut gefallen hat! Es ist faszinierend und aufregend geschrieben... Aber zuerst mehr zum Inhalt:

In Katharina Hagenas neuem Roman "Das Geräusch des Lichts" werden wir in den Norden Kanadas entführt und auf eine großartige, faszinierende und spannende Reise mitgenommen.
Dabei befinden sich eigentlich alle Personen im Wartezimmer eines Nervenarztes.
Die Protagonistin sitzt auf ihrem Stuhl und stellt sich die Leben der fremden Patienten um sich herum vor. Gemeinsam mit ihr sitzen noch vier andere im Wartezimmer, werden nach und nach aufgerufen und führen ein ansonsten völlig normales Leben.
Nur in der Vorstellung der Protagonistin nicht.
Sie stellt sich ihre Lebensgeschichten vor, die alle an den selben Ort führen.
Die einzig wichtige Frage scheint zu sein: Wer könnten sie sein? Die Fremden, die in keinerlei Verbindung zueinander stehen.
Habt ihr euch nicht auch schon einmal die Frage gestellt, wie die Leben der Leute um euch herum aussehen? Ob sie glücklich sind, oder ob sie Probleme haben?
So wird eine junge Frau zu Daphne Holt, eine widerstandsfähige und zugleich zarte Botanikerin, die Moos erforscht. Dort drin bilden sich eigene Leben und aus Daphnes Sicht ein ganzes Universum. Sie kommt auf ihrer Suche nach einer Freundin in die kanadischen Wälder und findet dort, neben ziemlich viel Moos, auch ein Geheimnis.
Ein Mann wird zum Musiker, der in einem dottergelben Hausboot lebt und im Versuch dem letzten Willen seiner Frau zu folgen auf das Nordlicht wartet.
Der kleine Richard hat gerade seine Mutter und Schwester verloren, nachdem sie in aller Hast zum Planeten Tschu aufbrechen mussten, um ihren Feinden zu entkommen. Er linst in jede Öffnung und jeden Spalt, denn irgendwo müssen sie doch zu finden sein.
Und die orientierungslose ältere Dame, in deren Kopf nur Leere herrscht, ist sich plötzlich nicht mehr ganz sicher, was sie überhaupt hier soll.
Zu guter Letzt wendet sich die Erzählerin all dieser Geschichten ihrer eigenen Geschichte zu. Erzählt sie, lebt sie und gerät mit ihr in Lebensgefahr!

Das Buch ist bewegend und fesselnd. Die Bilder, die in eurem Kopf entstehen werden, sind einfach magisch!
Das Cover verrät vielleicht nicht viel über die Geschichte, aber nachdem man die Geschichte gelesen hat scheint sich darin alles zu verbergen. Das Moos, das Kaugummi, das Nordlicht und selbst das Geräusch, dass das Licht macht.
Die Protagonistin rettet sich in die Erzählungen der Geschichten der anderen Patienten. Sie versucht ihrer eigenen auszuweichen, doch letztendlich ohne Erfolg. Aus ihrer Hilfe suchenden Erzählung heraus kristallisiert sich ein Thriller, der euch in Atem halten wird. Euch nach Luft schnappen lassen wird.
Bis zum Schluss, bis zur allerletzten Seite kann man nicht aufhören zu lesen. Zu hoffen. Zu beten. Und sich das Allerschlimmste auszumalen.

Anschaulich, realistisch und dennoch mit viel Fantasie erzählt Katharina Hagena die Geschichte einer Frau, die verzweifelt die Geschichten anderer erzählt.
In dem Buch ist alles drin, was man sich nur wünschen kann. Es geht ums Warten, aber dort kommt auch die Freundschaft, die Familie und die Liebe keineswegs zu kurz. Die Suche nach dem eigenen Ich und die Hoffnung auf das Wiederfinden der anderen lassen uns das Buch nicht mehr aus der Hand legen und jede Seite schließlich beinahe verzweifelt umdrehen. Denn der Spannungsbogen biegt sich immer weiter nach oben.
Am Anfang bleibt er klein. Steigt nur zwischendurch einmal für ein paar Zentimeter an und lässt uns dann seelenruhig eine neue Geschichte beginnen. Doch dann, irgendwann, ist die Zeit gekommen, wenn man das Buch wirklich nicht mehr zuklappen kann und die ganzen restlichen Seiten auf einmal lesen muss!

Ich möchte euch dieses faszinierende und spannende Buch an jeden weiterempfehlen, der ein bisschen was auf die Realität des Wartens und die Spannung setzt, denn trotz der vielleicht langweilig klingenden Inhaltsbeschreibung kann man dieses Buch wirklich nicht mehr aus der Hand legen!
Mit einem großen Lob an die Autorin wünsche ich euch ganz viel Spaß beim Lesen!
14.05

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