Die "Chroniken des Magnus Bane" bestehen aus zehn kurzen Büchern, die von Magnus Banes Leben handeln. Magnus Bane wird in, soweit ich weiß, allen Romanen von Cassandra Clare über die Schattenwelt mit den Schattenjägern erwähnt.
Das erste Buch "Was geschah tatsächlich in Peru?" spielt 1791, das letzte "Der Fluch wahrer Liebe (und erster Dates)" im 21. Jahrhundert zur selben Zeit von den Chroniken der Unterwelt (The Mortal Instruments). Dazwischen findet sich alles wieder. In vielen Reihen wurde ja immer wieder erwähnt, dass Magnus Bane schon etwas älter ist, dass keiner weiß, was er alles gesehen und erlebt hat.
In diesem wundervollen Buch reißt der Leser gemeinsam mit Magnus durch die Zeit. Lernt mehrere Herondales kennen und nimmt Anteil an deren Schicksal, isst Scones oder kämpft gegen den Kreis.
Es werden auch ein paar Anekdoten zu wirklichen geschichtlichen Ereignissen mit der Schattenwelt verwoben. Zum Beispiel trifft Magnus auf Marie Antoinette oder befindet sich inmitten des Börsensturzes von New Yorks 1929 oder einem Stromausfall. Auch ein paar Personen und Orte werden erwähnt, die man aus der Schattenwelt vielleicht schon von den anderen Bücherreihen kennt. Das Hotel Dumon(r)t spielt eine tragende Rolle, genauso wie Raphael Santiago oder Tessa Gray.
Es ist schön mitzubekommen, wie Magnus zum Beispiel versucht zu überzeugen, dass Schattenweltler eine Seele besitzen, oder wie er Alec kennenlernt und was er sich dabei denkt.
Besonders diese neueren Bücher haben mich angesprochen, denn dort begegnete man immer mehr bekannten Namen oder konnte die Geschichte in das noch vorhandene Wissen von vorher einweben. Aber auch, wenn es zum Beispiel um die Herondales ging, ließ sich immer festmachen, in welcher Beziehung diese zu Will standen und wie viel sie mit dem Schicksal von ihm zu tun hatten.
Kleine Anekdoten, die man nur in Bezug auf die anderen Bücher richtig genießen oder verstehen konnte, stachen hervor, wie ein entsetzter Aufschrei, wenn es um Enten geht oder einer völlig verzweifelten, rothaarigen Mutter.
Mit Cassandra Clares wunderbarem Schreibstil, Sarah Rees Brennan und Maureen Johnson wurde so noch einmal ein unfassbares, weiteres Buch der Welt der Schattenjäger hinzugefügt.
Sarkastisch und exzentrisch wie immer spielt Magnus selbst eine tragende Rolle und drängt sich mit seiner unglaublichen Persönlichkeit ins Bewusstsein des Lesers und der Protagonisten.
Die Bücher sind alle für sich spannend und besitzen eine eigene Geschichte. Sie sind humorvoll, genau so, wie ich es liebe. Und dabei so wunderbar ironisch, dass man gar nicht anders kann, als zu schmunzeln.
Das Buch stand schon seit einer ganzen Weile bei mir im Regal und ich habe ab und zu immer mal wieder eins der kleinen Büchlein gelesen. Letzten Endes habe ich es noch einmal von vorne und in einem durchgelesen. Es finden sich nicht nur Insider aus anderen Reihen wieder, sondern auch Bezüge zu den vorherigen Büchlein. Um also alles zu verstehen, sollte man auf jeden Fall die Bücher der Reihe nach lesen und vielleicht auch schon die ein oder andere andere Reihe gelesen haben.
Jedes kleine Büchlein ist aber auch eine eigene Geschichte. Es passiert etwas und am Ende ist es gelöst, beseitigt oder überwunden. Eben wie ein eigenes Buch, nur sehr viel kürzer. Das Problem benötigt Magnus erfahrene Hilfe oder sein nach und nach weicher werdendes Herz.
Jedes Mal aufs Neue baut sich die Spannung auf und erreicht kurz vor Schluss ihren Höhepunkt.
Jeder, der schon einmal von Magnus gehört hat, davon, dass er auf recht alt geschätzt wird, hat auch davon gehört, dass er über die Jahrhunderte mehrere Liebhaber hatte. Einige davon lernt der Leser kennen. Manchmal ist die Romantik wichtiger, manchmal die Spannung. Manchmal ist beides miteinander verbunden. Aber so oder so, geht es um Magnus Bane, der versucht sein Leben zu meistern.
Natürlich gibt es auch hier, wie bei jeder anderen, normalen Reihe, Bände, die man gar nicht mag und Bände, die man gerne noch einmal ließt. Bände, die Lust machen noch mehr zu lesen oder Bände, bei denen man froh ist, wenn man sie schließlich gelesen hat. Denn schließlich ist dies eine Zusammenfassung eines Lebens. In jedem Leben gibt es Hoch- und Tiefpunkte, Tage, die man gerne noch einmal erleben würde und Tage, die man am liebsten vorspulen würde. Denn alles in allem ist es schlussendlich ja auch ein Buch, ein dicker Band, der viele kleinere enthält!
Ich gebe diesem Buch also 4 Sterne, 3,5 mit einer klaren Tendenz nach oben. Ich finde es immer schön Charaktere aus anderen Reihen wieder zu treffen und bei diesem Buch ist das eigentlich die ganze Zeit der Fall. Magnus ruft seine Freunde zu Hilfe, oder Magnus' Feinde stellen sich als bekannt heraus.
Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Lesen und beim Wiedertreffen!
19.18
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