Sonntag, 4. Oktober 2015

Love Letters To The Dead

Okay, da bin ich wieder!
Gestern habe ich "Love Letters To The Dead" von Ava Dellaira durchgelesen, hatte aber nicht wirklich mehr die Zeit einen Post zu schreiben und euch wissen zu lassen, was ich von dieser wunderbaren, ergreifenden Geschichte gehalten habe... ;-)

Nun, das Buch ist wunderbar! Es ist nur in Briefen an tote Stars verfasst, alle von Laurel - der Protagonistin - geschrieben.
Aber fangen wir vorne an.
Laurel ist gerade auf die High School gekommen und muss immer noch mit dem Tod ihrer älteren Schwester und damit auch mit dem Tod des Menschen, den sie am meisten geliebt, ja, vergöttert hat, leben. Sie ist am Boden zerstört und redet nicht viel. Kurz nach dem Tod ihrer Schwester wurden sie und ihr Dad dann auch von ihrer Mutter alleingelassen, die es einfach nicht mehr ausgehalten hat. Sie ist nach Kalifornien gezogen.
Jetzt bekommt Laurel in Englisch die Aufgabe einen Brief an einen toten Menschen zu schreiben, die Lehrerin meinte damit wahrscheinlich einen Politiker oder so, aber Laurel schreibt an Kurt Cobain, den Lieblingssänger ihrer Schwester. Sie erzählt ihm viele sehr intime Dinge, und das alles hört sich fast schon wie ein Tagebucheintrag an.
Sie gibt den Brief nicht ab. Stattdessen schreibt sie immer weiter an Tote Menschen; Amelia Earhart, River Phoenix, Elizabeth Bishop und noch viele andere. Sie schildert ihr Leben, ihre Gedanken und lässt sich über die Ungerechtigkeiten des Lebens aus.
Sie schildert den Toten alles über ihr Leben an der neuen Schule, ihren neuen Freunden und dem süßen Typen...
Doch irgendetwas fehlt, sie lebt nicht. Sie macht sich selbst Vorwürfe und wünscht sich sehnlichst ihre Schwester, ihr Idol zurück. Ist sie doch unschuldig gewesen und noch viel zu jung.
Sie versteckt sich und die Welt fällt über ihr immer mehr zusammen, mal schottet sie sich ab, dann versucht sie alles zu vergessen, doch auch das gelingt ihr nicht. Sie schafft es nicht den vergangen Frühling, diesen einen Tag auf der Brücke zu vergessen.
Und vor allem schafft sie es nicht, mit jemandem darüber zu reden, doch sie muss sich öffnen, um von ihrer Schwester loslassen zu können, sie gehen lassen zu können und ihr eigenes Leben wieder zu leben!

Man merkt ihre Trauer beim Lesen der Briefe, das ging mir zumindest so (schon auf Seite 15 standen mir Tränen in den Augen). Es ist einfach unmöglich nicht einmal im Laufe des Buches zu weinen...
Es war fast erdrückend, wie traurig und mit der Welt um sich herum unzufrieden Laurel schreibt und ist. Man versinkt in eine Art Trance, aus der man sich mit Gewalt befreien muss, um wieder aufatmen zu können und in der man einfach nur noch liest, liest und liest!
Es ist alles sehr intensiv geschildert worden, auch, wenn man nur die Briefe zu lesen bekommt. Laurel schreibt zwar an jemanden, aber sie erwartet keine Antworten. Das lässt alles ein wenig wie ein Tagebuch wirken. Sie schildert ausführlich jedes Detail - nicht im negativen Sinne. Es ist fast schon eine Geschichte, die mit jedem Brief neu beginnt, oder besser; die mit jedem Brief ein Kapitel vorrückt.
Das Buch hat alles - Liebe, Spannung, Trauer (auch, wenn man auf die häufig verzichten könnte) und Freundschaft.
Also gebe ich 10 Punkte für Liebe und 9.55 (;-)) für die Spannung, es ist mal eine neue Art der Spannung, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass es immer noch Spannung ist!
Es ist alles da und man kann einfach nicht mehr aufhören zu lesen und liest fortan an allen nur denkbaren Orten und zu allen nur möglichen Zeiten, nicht etwa mit dem Ziel das Buch möglichst schnell durchzukriegen, sondern, damit man weiß, was wer als Nächstes tut!

Ich will euch ja kein Ende vorweg nehmen und euch auch nichts verraten, aber ich finde, ihr solltet wissen, dass Laurel am Ende des Schuljahrs ihre Hausaufgabe aus der ersten Woche doch noch abgibt...
14.34

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