Sonntag, 25. Oktober 2015

Ein anderes Paradies

Der Titel von dem Manuskript ist "Ein anderes Paradies" von Chelsey Philpot. Das Buch, oder die Geschichte, ist traumhaft und wunderschön.

Es geht um ein Mädchen mit dem Namen Charlotte, die im Laufe der Geschichte den Spitznamen Charlie erhält. Sie geht auf das Internat St. Anne's und teilt sich ein Zimmer mit ihrer Freundin Rosalie. Eines Abend hört sie jedoch Geräusche von draußen, die Geräusche von hochkommendem Alk. Sie geht nach draußen und hilft dem Mädchen - Julia. Doch das ist nicht nur Julia. Das ist Julia Buchanan. Eins der vier (fünf) Kinder des berühmten Ex-Politikers Joe Buchanan.
Charlie und Julia werden dicke Freundinnen. Die besten. Fortan kennt man sie in der Schule nur noch unter dem Namen "CharlieundJulia" oder "JuliaundCharlie".
Charlie besucht das Sommerhaus von Julia und ihrer Familie und lernt alle kennen. Sie nehmen Charlie auf, wie eine dritte Tochter und heißen sie herzlich willkommen. Charlie lernt auch Sebastian kennen - Julias Bruder - und... naja, ich glaube, mehr brauche ich gar nicht zu sagen.
Charlie verliebt sich aber nicht nur in Sebastian. Sie verliebt sich auch nicht nur in Sebastian und Julia. Nein. Sie verliebt sich in die ganze Familie, die für sie fortan ein zweites Zuhause bildet.
Charlie taucht ein in die schillernde Welt der Buchanans und gerät und ihren Bann. Sie lernt diese neue Familie kennen, diese neue Welt, in der es Partys und mehrere Anwesen und Ruderregatten gibt. Sie lernt sich einzufügen und gehört bald dazu.
Aber nicht alles ist in dieser Familie so Friede-Freunde-Eierkuchen, wie es auf den ersten Blick scheint. Die Familie hat Geld, klar. Aber das ist nicht alles, was man zum Leben und zum Glücklich sein braucht!
Jede Familie, jeder Mensch, hat seine Geheimnisse, aber die Geheimnisse der Buchanans wurzeln tief und Charlie und der Leser finden erst ganz am Schluss alles heraus.

Die Geschichte ist, wie gesagt, einfach wunderschön und traumhaft, aber sie ist auch realistisch und trügt nicht. Sie versucht zwar einen gewissen Schein zu wahren, aber irgendwann verschiebt sich auch dieser Schleier. Dann liegt die ganze nackte Wahrheit offen. Es ist eine neue Erfahrung. Ich glaube, so ein Buch habe ich bisher noch nie gelesen. Ein Buch, dass den Leser wirklich nicht verschont und die ganze unschöne Realität preisgibt. Und gleichzeitig, während dass alles eigentlich zum Weinen wäre, ist es wieder schön und verträumt und verliebt, sodass man bei den Sprüchen, Witzen und Kronkorken lachen muss!
Diese Geschichte hat viele unterschiedliche Fassetten, auf die man wirklich nur ab und zu einen Blick erhaschen kann. Die einem eigentlich die ganze Zeit über verborgen sind und man weiß dennoch, dass es Geheimnisse gibt, die man noch nicht kennt.

Meiner Meinung nach ist es eine absolut lesenswerte Geschichte, die dich zwar weinen, aber auch lachen und strahlen lässt. Es ist eine Geschichte, die ... dich daran erinnert, dass es immer einen Weg gibt, dass es immer eine Alternative gibt und man immer selbst seinen Weg bestimmen kann!
Das Buch ist toll, man kann jeden Schritt von Charlie nachvollziehen. Man versteht, wie sie tickt und wieso sie jetzt nicht anders handeln kann. Sie taucht in diese neue Welt ein, ist neugierig und gespannt auf alles neue und ist immer wieder erstaunt über die Dinge, Namen und Geschichten, die es dort gibt.
Das Buch hat alles, Liebe; die zu Sebastian und die zu Julia, klar, aber auch die zu ihrer Familie, die, die sie von innen zerreißen lässt und die, die sie dann wieder glücklich macht und sie tröstet. Dann gibt es da auch eine gewisse Spannung, es ist nicht so eine Spannung wie: Oh Nein! Gleich stirbt sie! Dreh dich nicht um, da ist dein Mörder! Nein, natürlich nicht so etwas. Das hätte auch gar nicht da rein gepasst. Es ist eher die Art Spannung, die entsteht, wenn sich Charlie nicht sicher ist, was für eine Entscheidung sie treffen soll, wenn sie zu etwas gedrängt wird, das sie eigentlich nicht will ... aber schlussendlich dann doch tut, weil sie einfach viel zu nett und entgegenkommend und zu gut für diese Welt ist.
Aber, auf der anderen Seite hat das Buch dann auch noch die allgegenwärtige Trauer. Die Trauer, die immer wiederkommt. Die, die das Ganze ein wenig in ein trübes, deprimierendes Licht taucht und die Freude manchmal auch erstickt. Manchmal ist sie übermächtig, manchmal ist sie nur ein kleiner Schleier, der im Hintergrund hängt und ein paar weitere Geheimnisse verdeckt. Aber sie ist da. Sie ist da, und sie bleibt da. Bis zum Schluss - und gerade da - hat man immer mal wieder das Gefühl erdrückt zu werden!

Und trotzdem habe ich das Buch als toll, nett und amüsant empfunden. Es gibt einige Situationen, die von dem bisschen Witz, das hineingebracht wird, lebendig gehalten werden. So, als könnte man selbst an der Stelle stehen. Und es gibt Situationen, in denen sowohl Charlie als auch man selbst vergessen, wie traurig und deprimierend und unfair die Welt eigentlich ist, und man einfach nur noch Spaß hat und es Freude bereitet das Buch zu lesen.
Also, lest das Buch. Denn, auch, wenn ich hin- und hergerissen bin, war es ein sich lohnendes Abenteuer (!), dem ich 10 Punkte für die Liebe und Spannung gebe (minus einen Punkt wegen zu viel Trauer!)!
Viel Spaß bei einer wunderschönen Geschichte!!!
15.35

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